Kommentar |
Formen populärer Frömmigkeit zählen zu den Kernthemen sowohl der Historischen Anthropologie als auch der Europäischen Ethnologie. Sie entwickelten und entwickeln sich auch abseits der offiziellen, über die Kirchen vermittelten Inhalte und Formen des Religiösen, sind in der Regel aber nicht völlig unabhängig von diesen. So strukturierte bis weit in das 20. Jahrhundert, um hier nur ein Beispiel zu nennen, das katholische Kirchenjahr zu zahlreichen Anlässen auch die Festkultur; wie die Feste begangen wurden und werden, ist allerdings oft eher brauchtümlich verankert als kirchlich vorgegeben.
In dieser Lehrveranstaltung, die gleichzeitig als Einführung in die Perspektiven der HA/EE an einem thematischen Beispiel fungiert, beschäftigen wir uns mit relevanten Aspekten der sogenannten 'Volksfrömmigkeit'. Dabei schauen wir sowohl auf die Formen als auch auf die Funktionen von z.B. frommem Wohnen und häuslicher Andacht, fragen aber auch nach ursprünglich religiösen Festen wie der Kirchweih und analysieren das Phänomen der Heiligenverehrung am Beispiel der Wallfahrten. Unser Untersuchungsraum ist das christliche Europa, der Untersuchungszeitraum reicht - je nach Thema - vom Spätmittelalter bis in das 21. Jahrhundert. Die Veranstaltung ist als Gemeinschaftsveranstaltung der HA/EE und der Kunstgeschichte konzipiert; entsprechend spielen auch ikonologische, ikonografische und motivgeschichtliche Aspekte in der sogenannten 'Volkskunst' eine zentrale Rolle. |
Literatur |
Da gibt es aufgrund der Breite des Themas unsäglich viel! Der Seminarapparat befindet sich in den Räumen der HA/EE, Geb. C 5.2, Erdgeschoss. Dort kann vieles eingesehen, weiteres über den Buchhandel bestellt werden. |