Waren Historiker Stützen des nationalsozialistischen Regimes? Inwieweit waren Historiker in die Verbrechen des NS verstrickt? Haben sie diese ideell vorbereitet? Wie gingen Historiker nach dem Zweiten Weltkrieg mit der eigenen Fachgeschichte um? Solche Fragen werden seit knapp 20 Jahren innerhalb der deutschen Geschichtswissenschaft intensiv diskutiert. Wurde vor der Jahrhundertwende zu Recht häufig über die mangelnde Aufarbeitung geklagt, ist inzwischen eine Flut von neuer Literatur zu diesen Fragen erschienen.
In der Übung soll mit Hilfe dieser Forschungsliteratur, vor allem aber auf Basis zeitgenössischer Schriften, das vielschichtige Bild der deutschen Geschichtswissenschaft zwischen 1933 und 1945 entwickelt werden. Vorausgesetzt wird die Bereitschaft zu einem biographischen Kurzreferat sowie zu intensiver Lektüre, da sich die Geschichtsinterpretationen der Zeitgenossen nicht aus kurzen Quellenexzerpten erschließen lassen. |