Kommentar |
Der Krieg ist ein großes Übel. Die Lehre vom gerechten Krieg setzt voraus, dass Menschen unter bestimmten Bedingungen dennoch ethisch berechtigt oder sogar verpflichtet sein können, Krieg zu führen. Konsequente Pazifisten bestreiten dagegen, dass kriegerische Handlungen berechtigt sein können. Die ethischen Konzeptionen, welche den gerechten Frieden zur Leitidee erheben, nehmen eine Zwischenposition ein. Besonders in Theologie und Kirche, und zwar sowohl in Deutschland als auch in der Ökumene, hat die Leitidee des gerechten Friedens in den letzten 25 Jahren viele Anhänger gefunden.
Das Seminar behandelt sowohl klassische als auch aktuelle Positionen zum Thema "Krieg und Frieden". Am Ende des Seminars sollen die Teilnehmerinnen in der Lage sein, diese Positionen zu charakterisieren, ihre Argumentation darzulegen, ihre Stärken und Schwächen zu benennen und möglichst eine eigene ethische Auffassung zu vertreten. Im Mittelpunkt stehen nicht direkt die aktuellen Kriege oder die Kriege der letzten Jahrzehnte, aber sie werden selbstverständlich den Hintergrund der Diskussion darstellen. |
Literatur |
Ausgewählte Literatur: Aus Gottes Frieden leben – für gerechten Frieden sorgen. Eine Denkschriftdes Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, 2. Aufl., Gütersloh 2007. – Hans J. Gießmann / Bernhard Ringe(Hrsg.), Handbuch Frieden, Wiesbaden 2011. – Wolfgang Lienemann, Frieden. Vom „gerechten Krieg“ zum „gerechten Frieden“ (Bensheimer Hefte 92; Ökumenische Studienhefte 10), Göttingen 2000. – Konrad Raiser (Hrsg.), Gerechter Friede. Ein ökumenischer Aufruf zum Gerechten Frieden. Begleitdokument des Ökumenischen Rates der Kirchen (Ökumenische Studien 40), Berlin/Münster 2012. – Michael Walzer, Gibt es den gerechten Krieg?, Stuttgart 1982. |