Kommentar |
Bei dieser Veranstaltung handelt es sich nicht um das in der Philosophie übliche Seminar-Format, sondern im Wesentlichen um einen Sprachkurs. Anhand einiger ausgewählter, sprachlich und inhaltlich eher einfacher Sätze aus einer Schrift des Aristoteles (wahrscheinlich wird es auf die Ersten Analytiken hinauslaufen) sollen Interessentinnen und Interessenten Grundkenntnisse des attischen Griechisch vermittelt werden.
Ziel ist es, die Teilnehmer in die Lage zu versetzen, sich am Ende mit Hilfe eines Wörterbuchs, einer Grammatik und einer deutschen Übersetzung (oder einer Übersetzung in eine andere moderne Sprache) so weit in den jeweils interessierenden griechischen Text hineinzufinden, dass die vorgefundenen Übertragungen auf inhaltliche Korrektheit hin beurteilt und, in Zweifelsfällen, Alternativen in Betracht gezogen werden können. Zuviel wird falsch übersetzt (vor allem dann, wenn es in Texten inhaltlich so richtig schwierig zu werden beginnt), als dass man bei ernsthaftem Interesse an antiker griechischer Philosophie auf den eigenen Blick in die Originaltexte verzichten könnte.
Naturgemäß werden für die Veranstaltung keinerlei Griechischkenntnisse vorausgesetzt, denn diese sollen ja erst, durchaus bei Null beginnend, vermittelt werden. Ob das gelingen kann? Man wird sehen, das Seminar ist ein Experiment, veranlasst durch entsprechende Wünsche einiger Studenten. Einzige Voraussetzung: Kenntnis der griechischen Buchstaben und ihrer Namen (Alpha, Beta, Gamma ...), wie sie üblicherweise in meiner Antike-Vorlesung erworben wird – sowie die Bereitschaft, ab und zu dann auch Flexionsformen, häufig vorkommendes Vokabular und dergleichen zu „pauken“.
Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden gebeten, sich vorab die griechische Schulgrammatik von Adolf Kaegi zuzulegen (die übrigens mit dem griechischen Alphabet den Anfang macht; sie dürfte immer noch leicht zu erwerben sein, zumindest gebraucht), dazu irgendein nicht gar zu ausladendes, einigermaßen bequem transportables altgriechisch-deutsches Wörterbuch. |