Literatur |
Freud, Sigmund: Das Unheimliche. In: Sigmund Freud: Gesammelte Werke. Hrsg. v. Anna Freud u.a. Bd. XII. Frankfurt am Main 1999.
Kittler, Friedrich: "Das Phantom unseres Ichs" und die Literaturpsychologie. E.T.A. Hoffmann – Freud – Lacan. In: Friedrich A. Kittler, Horst Turk: Urszenen. Literaturwissenschaft als Diskursanalyse und Diskurskritik. Frankfurt am Main 1977.
Ballard, J.G.: Crash
Haushofer, Marlen: Die Wand
Hoffmann, E.T.A.: Der Sandmann
Kafka, Franz: Das Urteil
King, Stephen: Shining (The Shining)
Poe, Egar Allan: Das verräterische Herz (The Tell-Tale Heart)
Zur weiteren Vertiefung empfohlen:
Binotto, Johannes: TAT/ORT. Das Unheimliche und sein Raum in der Kultur. Zürich/Berlin 2013.
De Rentiis, Dina: Figur und Psyche. Neudefinition des Unheimlichen. Bamberg 2013.
Royle, Nicholas: The Uncanny. London 2003. |
Bemerkung |
Spätestens seit Sigmund Freuds einflussreichem Aufsatz ist der Begriff des „Unheimlichen“ vor allem als ästhetische Kategorie aus der literaturwissenschaftlichen Diskussion über schauderhafte oder gespenstische Erzählungen nicht mehr wegzudenken. Aber nicht nur auf diesem Genregebiet findet er Anwendung. Die Bedeutung des ohnehin schon ambivalenten Begriffs hat sich spätestens mit der Etablierung moderner (audio-)visueller Medien vom Kino bis zum Internet geweitet, weil neben der weitaus anspruchsvolleren Inszenierung von Bewusstseinszuständen die Hybridität zwischen Vertrautem und Unbekanntem, die der Ästhetik des Unheimlichen zugrunde liegt, noch effektvoller gesteigert werden kann. Es hat ein wenig den Anschein, als würde die Präsenz des Unheimlichen auch mit der Komplexitätssteigerung des modernen Alltagslebens potenziert – was den meisten Literaten kaum entgangen ist. In diesem Kurs wollen wir uns deshalb mit der theoretischen, ästhetischen und medialen Dimension des Unheimlichen auseinandersetzen und spannen dabei den Bogen von E.T.A. Hoffmanns „Sandmann“ über Stephen Kings „Shining“ bis hin zu den erschreckenden Bildern des Terrors, die durch daran anschließende Verschwörungstheorien für ein völlig neues narratives Potenzial des Unheimlichen sorgen.
Die ausgewählten Werke sind vor dem Seminar zu sichten und vorzubereiten. Eine Vorbesprechung wird es nach derzeitigem Stand nicht geben. Wird doch ein Termin festgelegt, werden Sie per Mail darüber informiert. Als Prüfungsleistung können Referate zu den einzelnen Werken gehalten werden. Bitte schreiben Sie mir (marc.vetter@yahoo.de) bis spätestens 01. September, welches Thema Sie gerne bearbeiten möchten. |