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Theater und Philosophie: das Tragische - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Proseminar Langtext
Veranstaltungsnummer 86029 Kurztext
Semester SoSe 2015 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen
Turnus Veranstaltungsanmeldung Keine Veranstaltungsbelegung im LSF
Credits 7
Termine Gruppe: iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Turnus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
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Mi. 16:00 bis 18:00 woch 29.04.2015 bis 29.07.2015  Gebäude B3 1 - SEMINARRAUM 2.30        
Gruppe :
 
 


Zugeordnete Personen
Zugeordnete Personen Zuständigkeit
Kugelmeier, Christoph , Prof. Dr. phil.
Leber, Manfred , Dr. phil. M.A.
Zuordnung zu Einrichtungen
Klassische Philologie
Inhalt
Kommentar

Tragisch - wahrlich ein weiter Begriff. „Nimm es nicht tragisch“, so ist oft zu hören, wenn etwas nicht nach unseren Erwartungen verläuft, und sei es auch nur eine verpatzte Seminararbeit. Doch ist diese umgangssprachliche Be- und Abnutzung des Wortes seiner enormen Bedeutung in der Geschichte des menschlichen Geistes angemessen, wenn wir zumal an die großen Werke der Weltliteratur denken, die tatsächlich als „Tragödien“ bezeichnet werden? Das Seminar versucht sich der Frage, was das Tragische eigentlich sei, entlang von Meilensteinen der Gattungsgeschichte von der attischen Tragödie bis zum bürgerlichen Trauerspiel zu nähern. Behandelt werden anhand ausgewählter Beispiele zunächst die griechische und die römische Tragödie, im Anschluss Tragödienkonzepte, wie sie für die deutsche Aufklärung repräsentativ sind (soweit notwendig mit Exkursen zur französischen Klassik sowie zur englischen Tradition der „domestic tragedy“). Grundlegend wird eine eingehende Auseinandersetzung mit den Tragödienkategorien des Aristoteles sein. Darüber hinaus sollen Einblicke in die Inszenierungspraxis die Erkenntnisse und Überlegungen begleiten und vertiefen, insbesondere anhand der Uraufführung Dido und Aeneas, die aktuell an der Universität des Saarlandes in Kooperation mit dem Saarländischen Staatstheater entsteht.

Besonderes Interesse wird dem Verhältnis zwischen dem Tragischen als dramaturgischem Effekt einerseits und als philosophischem Konzept andererseits gelten, das dann auch nicht notwendigerweise auf die Gattung des Dramas beschränkt bleiben muss. Eine Nachfolgeveranstaltung speziell zur Philosophie des Tragischen im 19. Jahrhundert (Schelling, Schopenhauer, Nietzsche) ist angedacht. 

Literatur

Folgende Texte wollen wir besprechen: Aristoteles: Poetik. Griechisch / Deutsch. Übersetzt und herausgegeben von Manfred Fuhrmann (Stuttgart: Reclam 1982); Sophokles, König Ödipus. Herausgegeben, übersetzt und kommentiert von Bernd Manuwald (Berlin / Boston: De Gruyter 2012); Sophokles: König Ödipus. Übersetzung und Nachwort von Kurt Steinmann (Stuttgart: Reclam 2002); Bernhard Zimmermann: Sophokles, König Ödipus. Erläuterungen und Dokumente (Stuttgart: Reclam 2003); Euripides, Medea. Griechisch-deutsch. Hrsg. und übers. von Karl Heinz Eller (Stuttgart: Reclam 1983); Horaz, Ars poetica / Die Dichtkunst. Lateinisch und deutsch. Hrsg., Übers. und Nachw. von Eckart Schäfer (Stuttgart: Reclam 1984); Seneca, Medea. Lateinisch / deutsch. Hrsg. und übers. von Bruno G. Häuptli (Stuttgart: Reclam 2003); Seneca, Phaedra. Ed. by Michael Coffey and Roland Mayer (Cambridge 1990); Christian Klees: Dido und Aeneas. Tragödie nach Vergil (Beiheft 1 der Reihe „Dramatische Antike“, hrsg. von Peter Riemer und Christoph Kugelmeier, Saarbrücken: Alma Mater, ISBN: 978-3-935009-83-6); J. C. Gottsched: Sterbender Cato (Stuttgart: Reclam 2002), G. E. Lessing: Miss Sara Sampson. Ein Trauerspiel in fünf Aufzügen (Stuttgart: Reclam 2003).

Die Anschaffung der Reclam-Ausgaben sowie der Ausgabe des Dramentextes „Dido und Aeneas“ von Christian Kleesist für alle Seminarteilnehmer verbindlich; die übrigen genannten Werke werden im Semesterapparat in der Seminarbibliothek der Klassischen Philologie bereitgestellt.

Zur Einführung:

Antike: Lothar Willms: Transgression, Tragik und Metatheater. Versuch einer Neuinterpretation des antiken Dramas (Tübingen: Narr 2014), 1-8 („Forschungsstand, Methode, Grundbegriffe“), dort auch die neueste Literatur; Bernhard Zimmermann: Über das Tragische bei den Griechen. In: Lore Hühn / Philipp Schwab (Hrsgg.): Die Philosophie des Tragischen. Schopenhauer-Schelling-Nietzsche (Berlin / Boston: de Gruyter 2011), S. 133 ff.

Aufklärung: Anke-Marie Lohmeier Die Fehlbarkeit der Vernunft. Lessing und das bürgerliche Trauerspiel der Aufklärung. In: Ralf Bogner, Manfred Leber: Tragödie. Die bleibende Herausforderung (Saarbrücken: Universaar 2011), S. 85 ff.; Peter-André Alt: Tragödie der Aufklärung. Eine Einführung (Tübingen: Francke 1994).

Inszenierungspraxis: Bernd Seidensticker: Das antike Theater (München: C.H. Beck 2010); Kathrin Küntzel-Sedler: Regietendenzen bei neueren Inszenierungen des Bürgerlichen Trauerspiel. Miß Sara Sampson – Emilia Galotti – Kabale und Liebe (Saarbrücken: VDM Verlag Dr. Müller 2008)

Bemerkung

Zum Seminar gehört ein für alle Teilnehmer obligatorischer Besuch dieser Aufführung, bei der es sich um eine Tragödie nach Vergils Epos Aeneis handelt. Wenn Sie daher Interesse am Seminar haben, teilen Sie dies bitte so früh wie möglich Prof. Kugelmeier mit, damit ein entsprechendes Kartenkontingent reserviert werden kann.

Leistungsnachweis

Regelmäßige Teilnahme und Mitarbeit; verpflichtender Besuch der Aufführung von „Dido und Aeneas“; Referat mit späterer schriftlicher Ausarbeitung oder Hausarbeit (auch mit theaterpraktischem Bezug)

Für Studierende des Trinationalen Master in Literatur-, Kultur- und Sprachgeschichte des deutschsprachigen Raums sowie des Optionalbereichs der Philosophischen Fakultäten: statt Referat und/oder Hausarbeit zwanzigminütige mündliche Prüfung am Ende des Semesters

Zielgruppe

alle, die sich für eines der wichtigsten und wirkmächtigsten Elemente der Literatur- und der Geistesgeschichte überhaupt interessieren


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2015 , Aktuelles Semester: SoSe 2024