Kommentar |
Ende Mai 2013 wurde die deutsche Erstaufführung von Senecas packender Tragödie Phaedra am Saarländischen Staatstheater ein großer Erfolg. Grundlage für dieses aus der Studentenschaft unseres Instituts hervorgegangene Projekt bildete die komplette Neuübersetzung des Stücks in einem Lektürekurs im Sommersemester 2011. Mittlerweile ist gewissermaßen die Flamme dieser erfolgreichen Arbeit weitergetragen und erneut ein Theaterprojekt ins Leben gerufen worden.
Eduard Norden bezeichnete 1920 das 4. Buch von Vergils Aeneis als die einzige römische Tragödie, die diesen Namen verdiene und den griechischen würdig zur Seite gestellt werden könne. Angeregt durch dieses Urteil eines bedeutenden Latinisten beschäftigte sich eine Arbeitsgruppe der Universität des Saarlandes ein Jahr lang mit der Analyse und Interpretation des Stoffes und wird ihn vom 12.-15. Juni dieses Jahres als für die moderne Bühne neu erarbeitete Tragödie zur Uraufführung bringen.
Entsprechend soll der Schwerpunkt des Seminars darauf liegen, die dramatischen und tragischen Elemente der Geschichte um Dido und Aneas in gemeinsamer kritisch-exegetischer Lektüre herauszuarbeiten. Referate und Hausarbeiten zu diesem Thema und auch zu anderen Aspekten des vergilischen Epos sollen diese Arbeit ergänzen und vertiefen. Besonders interessant wird diesmal der Bezug zur praktischen Umsetzung des dramatischen Potentials in der Aufführung sein, die deshalb für alle Teilnehmer obligatorisch sein soll. Teilen Sie mir Ihr Interesse am Seminar bitte so früh wie möglich mit, damit ein entsprechendes Kartenkontingent reserviert werden kann. |
Literatur |
eine ausführliche Bibliographie wird in der ersten Sitzung ausgeteilt; zu Vergils Werk allgemein: Richard Heinze: Virgils epische Technik (8. Aufl. Stuttgart / Leipzig 1995, Ndr. der 3. Aufl. 1913); Michael von Albrecht: Vergil: Bucolica, Georgica, Aeneis. Eine Einführung (2. Aufl. Heidelberg 2007); Niklas Holzberg: Vergil. Der Dichter und sein Werk (München 2006); Nicholas Horsfall (Hrsg.): A Companion to the Study of Virgil (Leiden 1995); zur ersten Orientierung über das Thema: Thomas Kailuweit: Dido – Didon – Didone. Eine kommentierte Bibliographie zum Dido-Mythos in Literatur und Musik (Frankfurt a.M. u.a. 2005; Rez. in Der altsprachliche Unterricht 50,2, 2007, 72 f.); Philipp Theison: Dido und Aineias (lat. Dido, Aeneas), in: Maria Moog-Grünewald (Hrsg.): Mythenrezeption. Die antike Mythologie in Literatur, Musik und Kunst von den Anfängen bis zur Gegenwart. Der Neue Pauly, Supplemente, Bd. 5 (Stuttgart / Weimar 2008), 216-229 |