Lerninhalte |
Bildkommunikation hängt entscheidend von der Zugänglichkeit der visuellen Botschaften ab. Jahrtausende war das Bild fest mit der Wand verbunden - von Alta Mira bis ins hohe Mittelalter. Das theoretisch transportable Tafelbild seit der Gotik verlangte vom Betrachter in der Praxis nach wie vor, dass er den Ort aufsucht, wo sich das Medium befindet. Zugang heißt also Zugehen. Es waren ja nach wie vor Unikate.
Die Wissensbegier der Neuzeit, beflügelt durch Gutenbergs damals hochmodernes Druckverfahren, übte zwangsläufig einen Entwicklungsdruck auf Vervielfältigungsmöglichkeiten des Bildes aus. Der Keim zum Massenmedium, zu dessen Entfaltung noch ein riesiger Weg zurückzulegen war, konnte sich nun schrittweise entfalten. Wissenschaftliches, gesellschaftliches und weltanschauliches Neudenken musste sich nicht nur im einzelnen Bild, sondern jetzt auch in dessen Reproduzierbarkeit darstellen, um vor allem einem gewachsenen Interessentenkreis Rechnung zu tragen. Zugang versteht sich nun umgekehrt als Bekommen. (Was bei den aktuellen Massenmedien selbstverständlich ist)
So bleibt es nicht aus, dass sich eine über Jahrhunderte dauernde Fortentwicklung druckgrafischer Techniken (Hoch- und Tiefdruckverfahren, Lithografie) die Bildende Kunst nicht nur bereichert, sondern ihr entscheidend neue Impulse in Bezug auf die Gesellschaft verschafft: Information, Belehrung, Kritik, Werbung, Agitation...
Der Schwerpunkt des Semesters liegt also keineswegs auf dem drucktechnischen Aspekt, sondern auf dessen Aussagefähigkeit und Wirkung im jeweiligen soziokulturellen Umfeld.
Klingt das zu trocken? Lassen Sie sich überraschen, wie viel Saft in dieser Thematik steckt. |
Zielgruppe |
Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Gasthörerstudiums statt. Sie ist primär nicht für Studierende gedacht, schließt die Teilnahme von Studierenden aber auch nicht grundsätzlich aus.
Genaueres zum Gasthörerstudium finden Sie auf der Homepage des Zentrums für lebenslanges Lernen (ZelL): http://www.uni-saarland.de/weiterfuehrend/weiterbildung/zell.html. |