Kommentar |
Indien, China und Japan sind die drei kulturellen, gesellschaftlichen und ökonomischen Zentralregionen des Fernen Ostens. Ohne Kenntnis ihrer religiösen Prägung sind sie nicht zu verstehen. Um die Mitte des ersten vorchristlichen Jahrtaustends entstanden aus der chinesischen Reichsreligion, die in vielen Aspekten auch heute noch von Bedeutung ist, die beiden völlig gegensätzlichen Religionen Konfuzianismus und Daoismus mit universalen Theorien, die sich in den folgenden Jahrhunderten – das gilt vor allem für den Daoismus – mit hochreligiösen Praktiken, Organisationsformen und Lehren verbunden haben. Zur gleichen Zeit entwickelte sich auch die vedische Religion zur Upanishadenlehre und danach zu polytheistischen Formen. Dieser Hinduismus wird in anderen Veranstaltungen thematisiert. Neben ihm aber bildete sich der Jainismus, der weniger verbreitet war und ist, aber seinerseits auch den Hinduismus beeinflusst hat. Als japanische "Urreligion" kann der Shintoismus bezeichnet werden, der wiederum von chinesischen Vorstellungen und vor allem vom chinesischen Buddhismus beeinflusst ist. Diese Religion, ein Polytheismus, ist in ihrem theoretischen Aussagen schwer zu greifen, sie hat keine festen Organisationsformen ausgebildet und ist überwiegend rituell geprägt. Deswegen ist ihre Einordnung umstritten – als Mehrheitsreligion oder die Praxis einer kleinen Minderheit.
Diese in den nationalen Traditionen wurzelnden Religionen sollen vorgestellt, analysiert und auf ihre heutige Bedeutung hin untersucht werden. |