Kommentar |
Das Seminar widmet sich vor dem Hintergrund der aktuellen Weltmarktrezession dem Phänomen der Diskontinuität marktwirtschaftlicher Entwicklung, das insbesondere in den konjunkturellen Abschwungsphasen aufgrund ihrer gesellschaftlichen Folgedimension eine große Herausforderung moderner Wirtschaftspolitik darstellt.
Gegenstand des Oberseminars bildet die internationale Konjunkturgeschichte vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis zur Weltwirtschaftskrise von 1929/32. Damit umfasst der Untersuchungszeitraum eine ausgeprägte, nahezu zwei Jahrzehnte anhaltende Prosperitätsperiode, in der Deutschland zur führenden europäischen Wirtschaftsmacht aufgestiegen ist, und eine durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges geprägte Periode krisenhafter Umstrukturierung des Weltmarktes.
Dem Seminar liegt die Auffassung zugrunde, dass insbesondere die krisenhaft verlaufenden konjunkturellen Rückschläge emotional gesteuerte Verhaltensweisen der unterschiedlichen gesellschaftlichen Akteure provozieren, die zu mehr oder weniger großen Veränderungen der sozioökonomischen Entwicklung führen und deshalb innerhalb der Wirtschafts- und Sozialgeschichte einen herausragenden Stellenwert besitzen. |
Literatur |
Borchardt, Knut: Wirtschaftliches Wachstum und Wechsellagen 1800 – 1914, in: Aubin, Hermann/Wolfgang Zorn (Hg.): Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Bd. 2: Das 19. und 20. Jahrhundert, Stuttgart 1976, S. 198-275.
Borchardt, Knut: Wachstum und Wechsellagen 1914 – 1970, in: Aubin, Hermann/ Wolfgang Zorn (Hg.): Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Bd. 2: Das 19. und 20. Jahrhundert, Stuttgart 1976, S. 685-740.
Grabas, Margrit: Konjunktur und Wachstum in Deutschland von 1895 bis 1914 (Schriften zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte 39), Berlin 1992.
Schumpeter, Joseph A.: Konjunkturzyklen: Eine theoretische, historische und statistische Analyse des kapitalistischen Prozesses (Grundriß der Sozialwissenschaft 4), Göttingen 1961.
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