Kommentar |
Wohnkulturen – „My Home is my castle“
Die eigenen vier Wände sind privater Rückzugsort und zugleich Ausdruck unserer Lebensstile und Wohnpraktiken. Wiederholt fragt uns der Konzern IKEA in seiner Werbung: „Wohnst Du noch oder lebst Du schon?!“. Aber lässt sich Leben und Wohnen gegeneinander aufrechnen? Achim Hahn betont dem widersprechend die Architektur als Lebens-mittel und verdeutlicht damit seine elementare Funktion. Dabei unterscheidet er zwischen dem Produkt und dem Ziel des Bauens. Das Produkt ist für ihn der Bau selbst, während das Ziel eben vielmehr das Wohnen sei. Daher ist neben dem Architekten und dem Designer gerade jeder Wohnende ein Gestalter seiner unmittelbaren Umwelt. Haus, Wohnung, Möbel etc. werden zu Medien unser Selbst. Entscheiden wir uns für ein Leben in der WG oder doch lieber für die 1-Zimmer-Wohnung?! Finden Zimmerpflanzen ihren Platz in unseren Räumen oder mögen wir es eher spartanisch?!
Das Projektseminar widmet sich der Erfassung von Wohnwelten u.a. mittels der Methoden der Beobachtung, empirischen Erhebung, des Interviews und der dichten Beschreibung. Ziel des zwei-semestrigen Seminars ist die Erstellung eines Blogs. Dieser soll studentische Recherchen und erarbeitete Erkenntnisse über so vielfältige Bereiche wie z.B. Typologien des Wohnens (Gebäudetypen, Wohnstrukturen wie z.B. Grundrissentwicklungen etc.), Phänomene wie die Vielzahl an Wohnzeitschriften für jeden Geldbeutel und das Bild des neuen „Spießers“, der sich mit Hilfe des Baumarktsortiments selbstverwirklichen kann, oder aktuelle Debatten um nachhaltiges Wohnen präsentieren. |