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Hieronymus und die spätantik-christliche Kulturgeschichte - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Vorlesung Langtext
Veranstaltungsnummer 86822 Kurztext
Semester SoSe 2015 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen
Turnus Veranstaltungsanmeldung Veranstaltungsbelegung im LSF
Credits
Sprache Deutsch
Termine Gruppe: iCalendar Export für Outlook
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Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
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Do. 10:00 bis 12:00 woch          
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Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Schlange-Schöningen, Heinrich , Univ.-Prof. Dr. phil.
Zuordnung zu Einrichtungen
Alte Geschichte
Inhalt
Kommentar

Kein spätantiker Kirchenvater konnte es an Gelehrsamkeit mit
Hieronymus (347-420 n. Chr.) aufnehmen. Er schuf den für Jahrhunderte
gültigen Bibeltext, er lernte Griechisch und Hebräisch, um alle
Überlieferungen zum christlichen Glauben auswerten zu können, er
entwickelte eine christliche Archäologie und Sachkunde und er übertrug
die griechische Chronik Eusebs ins Lateinische. Auch konnte Hieronymus
seine asketischen Ziele erfolgreich in der römischen Gesellschaft
verbreiten; vor allem die Frauen der Senatsaristokratie ließen sich
von ihm auf den neuen, für viele Zeitgenossen skandalösen Weg der
Weltentsagung führen, begleiteten ihn sogar in das Heilige Land, um in
Bethlehem eine klösterliche Gemeinschaft zu begründen. Den eigenen
Versuch, als Eremit in der syrischen Wüste zu leben, hatte Hieronymus
viele Jahre zuvor abbrechen müssen; die Einsamkeit war nicht das
Rechte für den nach Erfolg und Anerkennung strebenden Mann, der mit
seinem hohen Bildungsanspruch in den heidnischen Traditionen
verwurzelt bliebt, wenn er auch in einem berühmten Traum Gott gelobt
haben wollte, den geliebten Cicero zukünftig nicht mehr zu lesen. Als
Gelehrter, der den griechischen Osten für die lateinische Theologie
eröffnete, und als Lehrer christlich-asketischer Moral gehört
Hieronymus zu den wirkungsmächtigsten Stimmen des spätantiken
Christentums, und an seiner Person und Biographie kann der Versuch
unternommen werden, den Wandlungsprozess der spätantiken Kultur und
Gesellschaft nachzuzeichnen.

Literatur

Einführende Literatur: Hans von Campenhausen, Lateinische
Kirchenväter, 1960, 6. Aufl. Stuttgart 1986; S. Rebenich, Jerome,
London 2002; A. Grabner-Haider, Kulturgeschichte des frühen
Christentums. Von 100 bis 500 n. Chr., Göttingen 2008. J. Lauster, Die
Verzauberung der Welt. Eine Kulturgeschichte des Christentums, München
2014.


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2015 , Aktuelles Semester: SoSe 2024