Kommentar |
Gegenstand der Übung sind theoretische Konzeption und praktische Entwicklung des „Totalen Krieges“. Ausgehend von den Koalitionskriegen und den „Befreiungsbewegungen“ des 19. Jh. wird der Nexus zwischen nationalstaatlicher Entwicklung und der Tendenz zur totalen Kriegsführung beleuchtet. Wesentliche Stationen dieser Entwicklung stellen der Erste sowie der Zweite Weltkrieg dar. An Quellentexten für die theoretische Darstellung sollen dabei nicht nur „Klassiker“ der Kriegstheorie, sondern auch weniger bekannte Überlegungen Eingang in die Veranstaltung finden, wie etwa Joachim von Stülpnagels Gedanken nach der Ruhrbesetzung 1923, sowie auch Hans Magnus Enzensbergers Essay „Aussichten auf den Bürgerkrieg“. Zum Ausgleich der kriegerischen Themenstellung werden wir uns auch mit dem organisierten Pazifismus beschäftigen. Für TeilnehmerInnen, welche die Veranstaltung als Grundkompetenzen belegen möchten, werden entsprechende interkulturelle Elemente angeboten.
Zur Begleitung der Veranstaltung, und dank der Unterstützung durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung, wird es einen Abenvortrag mit Prof. Dr. Jürgen Angelow geben, der in Saarbrücken bereits eine Lehrstuhlvertretung innehatte, und der eine viel beachtete Monographie zum Ersten Weltkrieg vorlegte. Er wird jenseits der aktuellen Debatten zum Kriegsausbruch des Ersten Weltkrieges darüber referieren, warum trotz der militärisch festgefahrenen Lage im Ersten Weltkrieg bis 1918 kein Waffenstillstand zustande kam. Zum Vortrag wird über die TeilnehmerInnen der Veranstaltung hinaus auch die interessierte Öffentlichkeit eingeladen werden.
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Literatur |
Literatur:
Jens Hildebrandt, David Wachter (Hg.), Krieg. Reflexionen von Thukydikes bis Enzensberger, St. Ingbert: Röhrig, 2014.
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