Kommentar |
Nahrung und Ernährung sind historisch veränderliche und kulturhistorisch aussagekräftige Spezifika von Gesellschaften; sie werden durch Wertesysteme, ökonomische und politische Systeme beeinflusst bzw. in diesen Systemen zur symbolischen Aussage über soziale oder religiöse Zugehörigkeiten verwendet. In der römischen Antike kommt noch die eminent politische Bedeutung einer von den staatlichen Autoritäten sicher zu stellenden Lebensmittelversorgung hinzu, woran schon der berühmte Vers Juvenals erinnert, der die kaiserzeitliche Bevölkerung Roms als nur mehr an „Brot und Spielen“ interessiert sah. Im Seminar sollen zunächst die wichtigsten Quellentexte zur römischen Ernährungsgeschichte behandelt und anschließend systematisch für die Kulturgeschichte erschlossen werden. In Ergänzung zum Seminar wird im Juli eine Übung (als Blockveranstaltung vom 9. bis 12. Juli) in der Villa Borg durchgeführt, in der es um die praktischen Aspekte der antiken Lebensmittelproduktion gehen wird. Da das Proseminar mit dem Oberseminar zusammen durchgeführt wird, stehen für dieses Proseminar nur 10-12 Plätze zur Verfügung.
Das dazugehörige Tutorium findet Mi, 12-14 Uhr im Raum B 3.1, R. 2.29 statt. |
Literatur |
Einführende Lit.: J. André, Essen und Trinken im alten Rom, Stuttgart 1998; A. Dosi / F. Schnell, Le abitudini alimentari die Romani, Rom 1986; P. Garnsey, Food and society in classical antiquity, Cambridge 1999; E. Stein-Hölkeskamp, Das römische Gastmahl. Eine Kulturgeschichte, München 2005; W. Tietz, Dilectus ciborum. Essen im Diskurs der römischen Antike, Göttingen 2013. |