Kommentar |
Kunst und Religion – das ist die Geschichte einer spannungsreichen und verwickelten Beziehung. Die Reformation hat hier nur scheinbar die Verhältnisse geklärt, als sie die Kunst weitgehend dem weltlichen Bereich überließ. Denn bis heute begegnen in Kunst und Religion gemeinsame Themen: das Aufscheinen von Transzendenz innerhalb und jenseits des Manifesten, die Darstellung des Unverfügbaren und die Frage nach dem Geheimnis des Humanen.
Wenn aber beide für sich in Anspruch nehmen, Transzendenz zu thematisieren oder gar zu eröffnen – ist dann alles eins? Oder bleibt eine Grunddifferenz im Umgang mit dem Unverfügbaren? Können sich Kunst und Religion noch gegenseitig inspirieren? Und wo liegt jeweils die Grenze, an der das Sehen und Begehen von Transzendenz zum Spektakel verkommt – verwertet für den Betrieb amtlich verwalteter Frömmigkeit hier oder marktkonformer Konsumkunst dort?
Die Ringvorlesung wird das gegenwärtige Verhältnis von Kunst und Religion kritisch in den Blick nehmen und aktuelle Positionen aus Gegenwartskunst, Theologie, Kultur-, Kunst- und Medienwissenschaften ins Gespräch bringen.
Beiträge von und mit Stephan Balkenhol, Amalia Barboza, Andreas Bayer, Henning v. Gierke, Silvia Henke, Hannes Langbein, Andreas Mertin, Karlo Meyer, Roland Mönig, Christian Neddens, Salvatore Pisani, Sigrid Ruby, Wolfgang Ullrich und Beat Wyss. |