Textsorten wie Fabeln, Legenden, Maeren und Märchen, Schwänke, Witze und Anekdoten u.a.m. zählen zu den sogenannten einfachen Formen des Erzählens. Gemeinsam ist ihnen ihr mündlicher Ursprung und zum Teil ihre Weiterführung bis zu alltäglichen (volkstümlichen) Erzählungen der Gegenwart. Sie finden aber auch Aufnahme in literarischen Sammlungen wie beispielsweise dem Dekameron G. Boccaccios, dem Gesamtabenteuer F. Freiherr von der Hagens oder auch in der Märchensammlung der Gebrüder Grimm.
In der Vorlesung versuche ich mich an einer linguistisch textgrammatischen Beschreibung solcher Texte und der Freilegung und Explikation jener ihrer Eigenschaften, die einerseits auf ihren mündlichen Charakter und ihre Traditionen, andererseits aber auch auf ihre literarische Bearbeitung bei ihrer Verschriftung verweisen.
So wird sich die Vorlesung vor allem mit Präsentationen textgrammatischer Werkzeuge und ihrer Anwendung auf ausgewählte Texte beschäftigen und dabei einige Probleme zwischen Literatur und Sprachwissenschaft thematisieren. |