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Musikontologie - Theorien und Argumente der analytischen Philosophie - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Proseminar Langtext
Veranstaltungsnummer 88964 Kurztext
Semester WiSe 2015/16 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen
Turnus jedes 2. Semester Veranstaltungsanmeldung Veranstaltungsbelegung im LSF
Credits
Sprache Deutsch
Termine Gruppe: iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Turnus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
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Mi. 15:00 bis 16:30 s.t. Einzel am 21.10.2015 Gebäude C5 2 - SEMINARRAUM U2        
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Mi. 15:00 bis 18:00 s.t. 14tägl 04.11.2015 bis 10.02.2016  Gebäude C5 2 - SEMINARRAUM U2        
Gruppe :
 
Studiengänge
Abschluss Studiengang Semester Prüfungsversion Kommentar LP BP ECTS
Bachelor (HF/NF/EF) Musikwiss. 3 - 6 20071 B-IM 05
Bachelor (HF/NF/EF) Bildwiss.d.Künste 3 - 6 20101 Interdisziplinäre Musikwissenschaft 05
Zuordnung zu Einrichtungen
Musikwissenschaft
Inhalt
Kommentar

Musikphilosophie ist mehr als nur Ästhetik: In den letzten 30–40 Jahren wurden von Seiten der (akademischen) Philosophie verstärkt auch ontologische Theorien in Bezug auf musikwissenschaftliche Elementarbegriffe wie „Musik“ und „Musikwerk“ diskutiert. Für Musik-Ontologen und damit auch für das Seminar charakteristische Fragen lauten dabei etwa so:

Was sind Identitätsbedingungen für Musikwerke? Was sind unter welchen Hintergrundannahmen deren Konstituenten? Was könnten geeignete ontologische Explikate für so unterschiedliche Gegenstände wie Bachs Kunst der Fuge, AC/DC’s Highway to Hell, Luc Ferraris Presque rien avec filles oder einer ‚freien‛ Improvisation sein? Wie sehen Argumente für das aus, was als Explikat eher nicht in Frage kommt? Lassen sich Musik- und sonstige Kunstwerke ontologisch einheitlich bestimmen? Was sind unaufgeführte Musikwerke? Lässt sich dasselbe Werk mehrfach komponieren? Hat die Existenz von Musikwerken zeitliche und/oder räumliche Grenzen? Was ist als inexistent anzuerkennen, wenn man über „unvollendete“ Werke spricht? Sind Musikwerke nur durch Klangeigenschaften definiert (Strukturalismus) oder spielen auch andere Komponenten eine Rolle (Kontextualismus, Relationalismus, Abstraktionismus)? Sind Musikwerke überhaupt Musik? Und wenn nicht: Was haben abstrakte Typenobjekte dann mit Schallereignissen zu tun?

Angereichert mit Beispielen verschiedenster Epochen soll das Seminar nicht nur eine Einführung in einschlägige Probleme und Begriffsbildungen der philosophischen Musik-Ontologie (gelegentlich auch: der musikphilo­sophischen Ästhetik) geben, sondern zudem die Kompetenz vermitteln, die vorgestellten Theorien in musikwissenschaftliche Diskussionen einzubringen. Zentral hierfür ist ein gedanklich und argumentativ „sauberer“ Umgang mit Grundbegriffen – insoweit bietet das Seminar auch ein Stück Methodenlehre.

Wir werden dazu Texte maßgeblicher Vertreter(innen) des musikontologischen Spektrums diskutieren, Analysemodelle, Terminologien und Argumente kennenlernen und die mit den jeweiligen Positionen verbundenen „ontologischen Verpflichtungen“ (Quine) im Hinblick auf ihre Vereinbarkeit oder Unvereinbarkeit mit musikwissenschaftlich etablierten Redeweisen kritisch beleuchten.

Ein (lohnender) „Blick über den Tellerrand“ in die ontologische Abteilung der Analytischen Philosophie ist erforderlich.

Literatur

U. Meixner, Einführung in die Ontologie, Darmstadt 2004.
Alternativ: E. Runggaldier / C. Kanzian: Grundprobleme der Analytischen Ontologie, Paderborn u,a. 1998

Gracyk, Th., und Kania, A. (Hg.), The Routledge Companion to Philosophy
and Music; London 2011.

R. Ingarden, Untersuchungen zur Ontologie der Kunst, Tübingen 1962 (Erster Abschnitt: „Das Musikwerk“).

M. Reicher: Einführung in die philosophische Ästhetik (darin bes. Die Ontologie des Kunstwerks, S. 101 ff), Darmstadt 2005.

R. Schmücker (Hg.): Identität und Existenz. Studien zur Ontologie der Kunst, Paderborn 2003 (mentis-Verlag).

L. Goehr: The Imaginary Museum of Musical Works: An Essay in the Philosophy of Music, Oxf. Univ. Press, 2007

Einige Texte des Seminars stehen nach Anmeldung auch online zur Verfügung. Der von R. Schmücker herausgegebene Band wird zur Anschaffung empfohlen.

Voraussetzungen

Bereitschaft zur Lektüre (auch) englischsprachiger Texte und zur Übernahme eines Referates mit schriftlicher Ausarbeitung.


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2015/16 , Aktuelles Semester: SoSe 2024