Ekel, Seuchen und Gestank. Eine kleine Kulturgeschichte der Hygiene.
Sauberes Trinkwasser, sichere Krankenhäuser und eine staatlich organisierte Gesundheitsfürsorge sind für uns selbstverständlich. Persönliche Körperpflege wird von Kindheit an als elementare Kulturfertigkeit vermittelt und Reinlichkeit in allen Lebensbereichen als grundlegende Verhaltensanforderung betrachtet. Impfungen, eine allgemeine Hygiene und Kanalisation sind Reaktionen auf die alltägliche Bedrohung durch Krankheiten und Seuchen, die uns Menschen bis in jüngste Zeit in Atem halten, man denke an die Angst vor einer Ebola Epidemie in Europa oder an den gerade überstandenen Masernausbruch in Berlin.
In dieser Übung thematisieren wir die Meilensteine des hygienischen und medizinischen Fortschritts ab der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart. Vor allem interessieren uns jedoch die konkreten Lebensumstände der Menschen hinsichtlich Krankheit, Verlust und Sterblichkeit, deren Versuche sich zu schützen, Ursachen zu finden und zu bekämpfen und letztlich persönliches und Gemeinwohl zu sichern.
Die Übung zielt außerdem darauf ab, anhand des Themas in die Denkweise, Themen und Fragestellungen der Europäischen Ethnologie/Historischen Anthropologie einzuführen. In den einzelnen Sitzungen werden die gängigen Quellen der Erkenntnisbildung erläutert sowie Theorien und Methoden des Fachs erklärt und eingeübt.
Eine breite Auswahl an Literatur steht zur Einsicht und Kopie im Seminarapparat bereit.
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