Kommentar |
Der Dialog, einer der schönsten und ansprechendsten, die Platon geschaffen hat, bemüht sich das Wesen der Liebe zu ergründen, ihre wahre Bedeutung als Triebkraft menschlicher Erkenntnis und menschlichen Handelns. Bei einem in den lebendigsten Farben geschilderten Festmahl begegnen uns einige der bedeutendsten Personen des athenischen Geistes- und Kulturlebens im ausgehenden 5. Jhdt. v.Chr., unter ihnen Sokrates, Aristophanes und Alkibiades, die reihum die Frage nach dem Wesen des Eros erörtern. So verschieden wie die in ihren Persönlichkeiten meisterlich dargestellten Disputanten sind auch ihre Anschauungen des Problems; die schließlich von Sokrates dargelegte Auffassung der „platonischen Liebe“ übt bis heute auf das abendländische Denken den größten Einfluß aus.
In einem philologischen Seminar verlangt neben dem philosophischen Gehalt die meisterhafte künstlerische Gestaltung des „Symposion“ besondere Aufmerksamkeit. Platon erweist sich bei der Einfühlung in seine Charaktere als geradezu kongenial, so bei dem Tragiker Agathon und vor allem bei der mit echt komischem Witz ausgeführten Rede des großen Komödiendichters Aristophanes. Die Lebendigkeit der Darstellung vermittelt uns zugleich interessante Einblicke in Gebräuche, Zustände und geistige Haltungen im damaligen Athen. |
Literatur |
eine ausführliche Bibliographie wird in der ersten Sitzung ausgeteilt
zur Anschaffung empfohlen: die kommentierte Ausgabe von Kenneth Dover: Plato, Symposium (Cambridge 1980, letzter Ndr. 2015)
zur Einführung: Karl Bormann: Platon (4. Aufl. Freiburg / München 2003), v.a. S. 80-95 |
Zielgruppe |
Die Veranstaltung ist außer für Fachstudenten des Griechischen auch für Lateinstudenten interessant, die ihre Kenntnis des Griechischen und der griechischen Literatur auffrischen und erweitern möchten, sodann natürlich für alle, die sich für eines der bedeutendsten und schönsten Werke der abendländischen Geistesgeschichte und für eine grundlegende Schrift der griechischen Philosophie interessieren. |