Kommentar |
Der Begriff der Migrantenkulturen impliziert Lebensweisen und Lebensstile von Zuwanderergruppen, die sich von denen der Mehrheitsgesellschaft absetzen. Das kann aus der Perspektive der Selbstwahrnehmung den inneren Zusammenhalt dieser Gruppen - nicht zuletzt durch die Abgrenzungen nach außen - stärken, aber auch aus Fremdwahrnehmungsperspektive als Integrationshemmnis verstanden werden. Im Proseminar sollen die Fragen verfolgt werden, wie und in welcher Intensität sich in den verschiedenen Zuwanderungswellen in Deutschland nach 1945 Migrantenkulturen ausbildeten, wodurch sie definiert wurden und in welchem Verhältnis sie zur Mainstreamkultur standen. Ausdrücklich werden nicht nur ethnisch definierte Zuwanderergruppen in den Blick genommen, sondern neben den Arbeitsmigranten aus Südeuropa und der Türkei, Aussiedlern aus Osteuropa und Asylbewerbern auch die Vertriebenen und Flüchtlinge der Nachkriegszeit. |
Literatur |
Rainer Münz/Ralf Ulrich, Changing Patterns of Immigration to Germany 1945-1995: Ethnic Origins, Demographic Structure, Future Prospects, in: Bade, Klaus J./Myron Weiner (Hrsg.), Migration Past, Migration Future: Germany and the United States. Providence 1997, S. 65-119. Jochen Oltmer, Migration im 19. und 20. Jahrhundert, München 2013. |
Bemerkung |
Ein begleitendes, obligatorisches Tutorium zum Proseminar findet freitags, von 14-16 Uhr, in vierzehntägigem Rhythmus statt. Die genauen Termine werden zu Semesterbeginn bekannt gegeben.
Eine Anmeldung zu dieser Veranstaltung ist leider nicht mehr möglich.
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