Kommentar |
Viele der erfolgreichsten deutschsprachigen Schriftsteller und Schriftstellerinnen der Nachkriegszeit kommen aus Österreich: Heimito von Doderer, Ilse Aichinger, Ingeborg Bachmann, Peter Handke, Elfriede Jelinek, Thomas Bernhard, Christoph Ransmayr – keine deutsche Literaturgeschichte und kein Lektürekanon kommen ohne diese Namen aus. Das Seminar widmet sich also prominenten Stellvertretern und Stellvertreterinnen der deutschsprachigen Literatur seit 1945. Es werden Texte aller Gattungen analysiert und vor dem Hintergrund ihres gesellschaftshistorischen Kontextes interpretiert. In der unmittelbaren Nachkriegszeit steht bei den oben genannten Autoren und Autorinnen insbesondere die Frage nach dem literarischen Umgang mit dem Faschismus und dem Holocaust zur Diskussion, in den 60er bis 90er Jahren bearbeiten sie ein breiteres thematisches Feld und umkreisen beispielsweise das Problem eines authentischen Ich-Entwurfs in einer zunehmend kritisch beäugten und als ‚fremd’ wahrgenommenen Gesellschaft. Neben der inhaltlichen Erschließung der Texte ist es Ziel des Seminars, literaturwissenschaftliche Methoden und Arbeitstechniken einzuüben, um literarische Texte in ihren spezifischen Kontexten verstehen zu lernen.
Die zu lesenden Texte werden in einem Seminarapparat in der Institutsbibliothek bereitgestellt, in dem Sie auch eine Auswahl an Forschungsliteratur finden.
Hinweis: Begleitend und ergänzend zum Proseminar empfiehlt es sich, die Vorlesungen der im Wintersemester stattfindenden Ringvorlesung „Klassiker der österreichischen Literatur“ zu besuchen. |