Kommentar |
Der verlorene Weltkrieg und das Ausmaß des Holocaust, für den das Volk der ‚Dichter und Denker’ verantwortlich war, hinterließ 1945 in Deutschland eine tiefe Verunsicherung angesichts der eigenen Dichtungstradition. Man rang um die Legitimität der Kunst und um Möglichkeiten eines dichterischen Neuanfangs. Die Rede war von der „Stunde Null“, von der „Kahlschlagliteratur“ und der „Trümmerliteratur“. Neben dem radikalen Bruch zeigen sich aber auch Anknüpfungen und produktive Auseinandersetzungen mit der Tradition. Im Zentrum des Seminars stehen Texte von Günter Eich, Wolfgang Borchert und Wolfdietrich Schnurre, ergänzt um einzelne andere: vor allem Lyrik und (kürzere) Erzählprosa sowie ein Drama.
Die Leseliste und ein Reader mit Gedichten werden in der ersten Sitzung bereitgestellt. |