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Oradour-sur-Glane am 10. Juni 1944: Das SS-Massaker und seine - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Übung Langtext
Veranstaltungsnummer 91216 Kurztext
Semester WiSe 2015/16 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen
Turnus Veranstaltungsanmeldung Veranstaltungsbelegung im LSF
Credits
Belegungsfrist Einfaches Belegverfahren Geschichte    15.09.2015 - 30.10.2015   
Termine Gruppe: iCalendar Export für Outlook
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plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
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Do. 14:15 bis 15:45 woch Gebäude A2 2 - Seminarraum 1.26        
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Zuordnung zu Einrichtungen
Geschichte
Inhalt
Kommentar

Gegenstand der Übung ist das am 10. Juni 1944 durch die SS-Division „Das Reich“

begangene Massaker im limousinischen Dorf „Oradour-sur-Glane“ bei dem 642

Menschen, also fast alle Bewohner des Dorfes umgebracht wurden. Zusammen mit den

Massenhinrichtungen in Tulle geschah in Oradour das größte Massaker des Zweiten

Weltkriegs durch deutsche Truppen in Westeuropa. Oradour, auch „Village martyr“, ist

seither zum Symbol der Gräuel der NS-Verbrechen auf französischem Boden aber auch in

ganz Europa geworden. Die justizielle Aufarbeitung ist, zumal in Deutschland, auch 70

Jahre danach noch nicht abgeschlossen, da erst 2014 ein Verfahren gegen einen

mutmaßlich Beteiligten des Massakers beantragt wurde. Thematisch gliedert sich die

Übung in zwei Bereiche (Ereignisgeschichte und Kontextualisierung sowie

Nachwirkungen und Aufarbeitung in Frankreich und Deutschland).

Im ersten Teil soll es um das Ereignis selbst, aber auch um den historischen Kontext, die

Stimmung bei Kriegsende (Ian Kershaw, The End), insbesondere an der Westfront und die

zunehmende Radikalisierung der Repressionsstrategien sowohl der Wehrmachts- als auch

der SS-Soldaten, gehen. Methodisch spielen dabei auch grundsätzliche Unterschiede

zwischen Waffen-SS und Wehrmacht eine Rolle sowie der gezielte personelle Transfer

von Einheiten von der Ostfront an die Westfront im Verlauf des Krieges und der damit

einhergehende Transfer äußerst blutiger Repressionsstrategien.

Im zweiten Teil geht es um die „zweite Geschichte“ des Massakers, angefangen mit der

justiziellen Aufarbeitung im Prozess von Bordeaux 1953. Dabei wird auch auf die

generelle Problematik eingegangen, zwischen Tätern und Opfern zu unterscheiden, die sich

insbesondere in den von den Deutschen besetzten Ländern nach 1945 stellte.

Darüber Hinaus wird es am 3. Dezember einen Expertenvortrag mit Andrea Erkenbrecher geben.

Literatur

Farmer, Sarah Bennett, Martyred Village. Commemorating the 1944 Massacre of Oradour-sur-Glane, Berkely u.a.: University of California Press, 1999.

Fouché, Jean-Jacques, Oradour, la politique et la justice, Saint-Paul: Souny, 2004.

Kershaw, Ian, Das Ende: Kampf bis in den Untergang; NS-Deutschland 1944/45, München: Dt. Verl.-Anst., 2011.

Leleu, Jean-Luc, Jenseits der Grenzen: Militärische, politische und ideologische Gründe für die Expansion der Waffen-SS, in: Jan Erik Schulte, Peter Lieb, Bernd Wegner (Hg.), Die Waffen-SS: neue Forschungen. Krieg in der Geschichte 74, Paderborn: Schöningh, 2014, S. 25-41.

Wolfrum, Edgar, Die Anfänge der Bundesrepublik, die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit und die Fernwirkungen für heute, in: Ursula Bitzgeio, Anja Kruke, Meik Woyke (Hg.), Solidargemeinschaft und Erinnerungskultur im 20. Jahrhundert. Beiträge zu Gewerkschaften, Nationalsozia-lismus und Geschichtspolitik (= Politik- und Gesellschaftsgeschichte 84), Bonn: Dietz-Verlag, 2009, S. 363-377. (als Online-Ressource über SULB verfügbar).


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2015/16 , Aktuelles Semester: SoSe 2024