Wie in vielen anderen europäischen Ländern erlebt auch in Portugal die Beschäftigung mit der Vergangenheit eine Hochkonjunktur. Dabei stehen markante Ereignisse des 20. Jahrhunderts im Fokus der gegenwärtigen Erinnerungskulturen. Die Diktatur, die koloniale Präsenz in Afrika und die Umbrüche nach der Nelkenrevolution werden in der Literatur, im Film und im Fernsehen aufgearbeitet.
Das Seminar behandelt die Modi der Aufarbeitung der Vergangenheit seit der Nelkenrevolution. Besondere Aufmerksamkeit wird der juristischen Aufarbeitung der Diktatur und der Herausbildung einer demokratischen Kulturpolitik in den ersten Jahren nach dem 25. April 1974 zukommen; aktuelle Tendenzen und Entwicklungen der vielfältigen Erinnerungskulturen Portugals werden wir im Anschluss in der Literatur, im Film und in der Musealisierung von historischen Orten aufspüren. |