Kommentar |
»Kaum ein anderes Medium integriert so viele Zeichensysteme wie der Film – sei es, dass sie als Modi der Abbildung, sei es, dass sie als Strukturen der abgebildeten Realität eine Rolle spielen. ›Filmanalyse‹ als die methodisch kontrollierte Beschäftigung mit dem einzelnen Film oder mit einem spezifischen Phänomen der filmischen Struktur oder der Filmgeschichte spiegelt die Vielfalt dessen, was ein Film zur Konstitution seines Sinnpotenzials nutzt.«[1]
In Anlehnung an diesen Definitionsansatz von Hans Jürgen Wulffs thematisiert die Vorlesung Filmanalyse in unterschiedlichen Dimensionen. Ausgehend von einem filmgeschichtlichen Überblick werden Analysekategorien (Einstellung, Szene, Sequenz, Montage, Kameraführung, Mise en Scène …) eingeführt. Unter filmnarratologischer Perspektive liegt ein Fokus auf speziellen kinematographischen Erzählweisen wie etwa Zeitlichkeit, Subjektivität und Multiperspektivität. Überdies wird Filmtheorie in Bezug zu Filmkritik und Filmanalyse gesetzt. Und schließlich sollen an einzelnen Filmgenres auch genretheoretische Aspekte als Bezugsgrößen der Filmanalyse reflektiert werden.
Die exemplarisch zu besprechenden und ausschnittweise zu zeigenden Filme – wie etwa Démolition d’un mur (F 1896), Le voyage dans la lune (F 1902), Faust – eine deutsche Volkssage (D 1926), Citizen Kane (USA 1941), L’Année dernière à Marienbad (F/I 1961), Brazil (GB 1985), Fight Club (USA/D 1999), Reconstruction (DK 2003) – erstrecken sich vom frühen Kino bis ins 21. Jahrhundert.
[1] Hans Jürgen Wulff: Filmanalyse (2. Aug. 2011). In: Lexikon der Filmbegriffe. http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=4345 (Zugriff 25. Febr. 2016). |
Literatur |
Bostnar, Nils, Eckhard Pabst u. Hans Jürgen Wulff: Einführung in die Film- und Fernsehwissenschaft. Konstanz: UVK 2002 (= UTB für Wissenschaft 2362).
Faulstich, Werner: Grundkurs Filmanalyse. München: Fink 2002 (= UTB 2341).
Keutzer, Oliver, Sebastian Lauritz, Claudia Mehlinger u. Peter Moormann: Filmanalyse. Wiesbaden: Springer VS 2014.
Lange, Sigrid: Einführung in die Filmwissenschaft. Darmstadt: WBG 2007 (= Einführungen Germanistik).
Metzler-Film-Lexikon [1995]. Hrsg. von Michael Töteberg. 2., akt. u. erw. Aufl. Stuttgart: Metzler 2005.
Monaco, James u. Hans-Michael Bock: Film verstehen. Das Lexikon. Die wichtigsten Fachbegriffe zu Film und Neuen Medien [engl.: The Dictionary of New Media (1999); dt. Erstausgabe: Film und Neue Medien. Lexikon der Fachbegriffe (2000)] Überarb. Neuausgabe. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 2011.
Reclams Sachlexikon des Films [2002]. Hrsg. von Thomas Koebner. 3., akt. u. erw. Aufl. Stuttgart: Reclam 2011. |