Kommentar |
In der Ethik wird versucht, auf Fragen wie "Ist es manchmal moralisch geboten zu lügen?", "Ist Sterbehilfe unmoralisch?" und "Ist es moralisch geboten, den Nutzen zu maximieren?" eine überzeugende Antwort zu finden. In der Metaethik hingegen geht es, vereinfacht ausgedrückt, um Fragenüber ethische Fragestellungen wie die soeben genannten.
Allgemein durchgesetzt hat sich die Auffassung, dass die Metaethik jene philosophische Disziplin ist, die sich mit erkenntnistheoretischen, semantischen, psychologischen und metaphysischen Fragen beschäftigt, sofern sie die Sphäre der Moral oder, allgemeiner, der Normativität betreffen. Klassische metaethische Fragen sind bspw. die folgenden:
- Ist Moral (kultur-)relativ? Hängt es vom jeweiligen Standpunkt ab, ob eine Handlung moralisch richtig oder falsch ist, oder ist Moral objektiv?
- Sind moralische Sätze überhaupt fähig, wahr bzw. falsch zu sein? Handelt es sich bei Aussagen wie "Man sollte den Armen helfen" nicht vielmehr um eine Art Ausdruck der eigenen Präferenzen? Wie sieht eine überzeugende Semantik moralischer Urteile und Aussagen aus?
- Gibt es moralische Fakten? Falls ja, wo kommen diese her und wie können wir überhaupt etwas über sie erfahren? Hängen diese Fakten von Fakten über unsere Psychologie ab?
Diesen und weiteren Fragen werden wir uns in im Seminar ebenso wie möglichen Antworten nähern. Wir werden die wichtigsten metaethischen Positionen und Theorien kennen lernen und uns einen Überblick darüber verschaffen, was für bzw. gegen die jeweiligen Positionen spricht.
Die Lektüre wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben. Mindestens einige der für das Seminar relevanten Texte liegen nur in englischer Sprache vor. |
Bemerkung |
Magister- und Lehramtsstudiengang (auslaufend): Theoretische Philosophie, Sprachphilosophie; Praktische Philosophie, Ethik & Moralphilosophie, Handlungs- und Entscheidungstheorie. |