Durch den Frankfurter Frieden vom 10. Mai 1871 wurden weite Teile des Elsass und der nordöstliche Teil Lothringens vom französischen Staat abgetrennt, als Reichsland Elsass-Lothringen dem Deutschen Reich zugesprochen und der kaiserlichen Staatsgewalt unterstellt. Die nächsten vier Jahrzehnte sind von einer allmählichen Erweiterung der regionalen Rechte gekennzeichnet, die erst im Mai 1911 mit der Verabschiedung einer eigenen Länderverfassung zum Abschluss kam. Die Berliner Reichstagsdebatte um die konkrete Gestalt dieser Verfassungsreform und dann zwei Jahre später die ‚Zabern-Affäre’ am Vorabend des Weltkrieges zeigten, dass die Integration des Reichslandes nur bedingt gelungen war. Die deutsche Politik an der Westgrenze des Reiches ist ein Indiz für die mangelnde Zukunftsfähigkeit des Deutschen Kaiserreichs.
Im Proseminar werden anhand des gewählten Themas Grundkenntnisse der Geschichte der Neuzeit vermittelt sowie in die spezifischen wissenschaftlichen Arbeitsweisen und Methoden der Geschichtswissenschaft der Neuzeit eingeführt. Allgemeine Kenntnisse des wissenschaftlichen Arbeitens werden vorausgesetzt bzw. parallel zur Veranstaltung im Teilmodul Übung TWA des Fachwissen-Orientierungsmoduls erworben. Zum Proseminar findet ein verpflichtendes begleitendes Tutorium statt, das die Teilnehmer/innen bei den einzelnen Arbeitsaufgaben individuell unterstützt und betreut.
Französisch-Kenntnisse (Textverständnis) sind sinnvoll, aber keine Voraussetzung zur Teilnahme!
Abgabefrist der schriftlichen Hausarbeit (Prüfungstermin): 30.9.2016 |