Kommentar |
Tausende Bilder fluten täglich auf uns ein – auf Plakaten und in Zeitungen, im Internet und Fernsehen, im Kaufhaus und daheim, aber auch in Theatern, Museen und Kirchen. Bei ihnen geht es häufig, sehr häufig um Menschen. Bilder des Leids und der Liebe wirken besonders nachhaltig auf uns, affizieren uns. Ausgehend von einem der kulturanalytisch wichtigsten Beiträge der letzten Jahre, Susan Sontags Essay „Das Leiden anderer betrachten“, wird es in dieser Übung um die Frage gehen, was Bilder mit Menschen tun – und was Menschen mit Bildern tun bzw. was Menschen meinen, was Bilder (oder Menschen mit Bildern) tun. Was wollen Bilder von uns? Und ist eine solche Frage überhaupt angemessen? Gibt es so etwas wie eine Aktivität der Bilder?
Lassen sich bestimmte ästhetische Strategien erkennen? Und gibt es so etwas wie eine Ethik der Bilder, die uns bedrängen? Was dürfen Bilder? Und was dürfen sie nicht? Wie sollen wir auf sie reagieren? Wie bekommen wir sie wieder aus dem Kopf? Und in welchem Verhältnis stehen sie zu unseren eigenen Selbst- und Weltbildern? Gibt es Bilder, die überhaupt nichts von uns wollen? |