Auch wenn der Ölpreis zurzeit (Januar 2016) gerade ins Bodenlose zu fallen scheint, ist die Sorge um die Sicherheit unserer Rohstoffversorgung immer noch präsent. Zuletzt schien in der Ukrainekrise eine Unterbrechung der europäischen Gasversorgung zu drohen, und abgesehen von solchen politischen Effekten beruht unsere Wirtschaft zu einem großen Teil auf zweifellos endlichen Ressourcen.
Westliche Gesellschaften sind seit der Industrialisierung in zunehmendem Maße auf einen Zufluss von erneuerbaren oder nicht-erneuerbaren Ressourcen (Energieträgern, Nahrungsmitteln und Werkstoffen) angewiesen. Diese Abhängigkeit wurde schon bald als Verwundbarkeit wahrgenommen, da Vorräte erschöpft oder Lieferwege durch Kriege abgeschnitten werden konnten. Tatsächlich führten die großen Konflikte in Europa stets zu Unterbrechungen in der Rohstoffversorgung. Gleichzeitig hat die Verknappung bestimmter Ressourcen immer auch Innovationen angeregt, um Engpässe zu umgehen. Einige der so aus der Not entstandenen Produkte oder Rohstoffe konnten sich dauerhaft am Markt etablieren, andere dagegen kamen nie über den Status eines minderwertigen Ersatzes hinaus.
Diese Übung soll dieses uns heute noch vertraute Thema im Schnittfeld von Umwelt- und Wirtschaftsgeschichte vom späten 18. Jh. bis ins späte 20. Jahrhundert zurückverfolgen. Voraussetzungen für eine erfolgreiche Teilnahme sind die regelmäßige Lektüre, ein Referat sowie kleinere schriftliche Aufgaben im Semester. |