Kommentar |
Zwei Tatsachen bilden den Ausgangspunkt für diese Übung: 1. Die Geschichtsschreibung einer Epoche stellt eine besonders aussagekräftige Quelle zum Verständnis dieser Epoche dar. 2. Die Beschäftigung mit vergangenem Geschichtsdenken bietet die Möglichkeit, über unsere eigene Historiographie nachzudenken. Vor dem Hintergrund dieser zwei Grundüberlegungen werden wir in der Übung gemeinsam historiographische Texte aus der Zeit vom 15. bis zum 18. Jahrhundert lesen (in deutscher oder seltener englischer Übersetzung), von humanistischen Autoren wie Bruni, Aventinus und Bodin bis zu Voltaire und Schiller in der Aufklärung. Wir werden ganz unterschiedliche Fragen an diese Texte richten: Was erschien den Zeitgenossen historisch bedeutsam? In welchen Formen schrieben sie es auf? Wie stellten sie sich den historischen Prozess vor? Welche Methoden entwickelten sie für die Historiographie? Und nicht zuletzt: Was können wir daraus lernen über das frühneuzeitliche Zeit- und Weltverständnis und dessen Wandel. |
Literatur |
Susanne Rau (Hg.), Geschichte schreiben. Ein Quellen- und Studienhandbuch zur Historiographie (ca. 1350 – 1750), Berlin 2010. Markus Völkel, Geschichtsschreibung. Eine Einführung in globaler Perspektive, Köln u.a. 2006. |