Wissensräume: Die Macht der Räume und die Möglichkeit ihrer Aneignung
Die gebaute Welt konfrontiert uns mit einer Realität, die auf den ersten Blick „unbeweglich“ erscheint. Eine Wand versperrt uns den Weg, wenn keine Tür oder Öffnung vorhanden ist. Eine Treppe zwingt uns nach unten oder nach oben zu laufen. Und nicht nur die Materialität der Architektur, sondern auch der symbolische Gehalt der Gebäude scheinen eine Macht der Subjekterzeugung auszuüben, welcher man sich schwer entziehen kann.
Trotzdem uns die gebaute Welt auf verschiedene Weise ihre Prinzipien aufzwingt, und als eine Art Agent fungiert, lässt sich zeigen, dass es, bei der Nutzung oder bei der Wahrnehmung dieser Räume Möglichkeiten der Aneignung gibt, die diese „Macht“ der Räume wieder relativiert.
In der Übung werden wir uns exemplarisch mit den Räumen des Campus der Universität des Saarlandes beschäftigen. Es soll einerseits untersucht werden, wie diese gebaute Welt eine Macht ausübt, die uns eine vorgeschriebene Nutzung und einen bestimmten symbolischen Gehalt aufzwingt und, andererseits, in wie weit sich Wege der Aneignung und der Imagination von anderen „möglichen Räumen“ erkennen lassen.
Die Übung besteht aus zwei Teilen: Während der erste Teil sich auf eine Auseinandersetzung mit dem Campus der Universität des Saarlandes konzentriert, gilt der zweiten Teil einem Vergleich mit der Frankfurter Universität (Campus Westend und Campus Bockenheim). Vorgesehen sind eine Exkursion nach Frankfurt am Main und die Kooperation mit der Frankfurter Studiengruppe „Architektonischer Affekt und gebaute Imagination“: http://fzhg.org/studiengruppen/studiengruppen-ff7/architektonischer-affekt-und-gebaute-imagination/
Termine
10. Juni: Einführung (16-18h), Ort: Universität des Saarlandes
9. Juli: Analyse/ Vorbereitug (12-16h), Ort: Universität des Saarlandes: in Geb. B3 1, Hörsaal III
22. Juli: Analyse (10-18h), Ort: Goethe-Universität Frankfurt: Campus Bockenheim
23. Juli: Analyse (10-18h), Ort: Goethe-Universität Frankfurt: Campus Westend
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