Kommentar |
Gegenstand der Übung ist die Entwicklung der Propaganda in Europa vom Anfang des Ersten bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges (1914-1945). 1914 war die Propaganda in allen am Krieg beteiligten Ländern kaum institutionalisiert und spielte für das Militär keine strategische Rolle. Je länger der Krieg dauerte, desto stärker wurde jedoch die Aufmerksamkeit der Staaten und der Armee auf die Propaganda als Instrument für der Kriegführung gelenkt. 1918 existierten in vielen europäischen Ländern neue Institutionen, die von den Staaten während der Kriegsjahre gegründet wurden, um die neue Methode der Propaganda als effiziente „Waffe“ nutzbar zu machen. Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, traten die zwischen 1914-1939 entwickelten Propagandainstitutionen in Kraft. Nie zuvor wurde die Propaganda in einem solch großen Umfang eingesetzt. Sie unterstützte die militärische Strategie und die Staaten nutzten sie, um Einfluss auf die eigene und die feindliche Bevölkerung sowie auf auszuüben.
In der Übung wird anhand propagandistischen Quellenmaterials aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Italien die Propaganda des Ersten und Zweiten Weltkriegs in vergleichender Perspektive untersucht. Ihre Auswirkungen werden ebenfalls in Betracht gezogen und die Frage der Messung der „öffentlichen Meinung“ im Raum gestellt. |
Literatur |
Cull, Nicholas John, David Holbrook Culbert und David Welch: Propaganda and Mass Persuasion: A Historical Encyclopedia, 1500 to the Present, ABC-CLIO 2003.
Bussemer, Thymian: Propaganda: Konzepte und Theorien, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwissenschaften 2005.
Jäckel, Michael: Medienwirkungen: Ein Studienbuch zur Einführung, Springer-Verlag 2008. |