Kommentar |
Sprache ist nicht nur ein geordnetes System von abstrakten Strukturen, sondern etwas, das ganz konkret im Alltag stattfindet: Man bestellt einen Tisch im Restaurant, man unterhält sich über die Wahlen in Berlin oder das Wetter in Saarbrücken. In all diesen Situationen passen wir die Versprachlichung unserer Gedanken den Gegebenheiten an: Bei Leuten, die ich weniger gut kenne, werde ich expliziter sein und vielleicht auch stärker die Form wahren. In manchen Kontexten erlaube ich mir ironische Bemerkungen oder mache subtile Andeutungen und kann mir sicher sein, richtig verstanden zu werden. In dieser Vorlesung werden wir uns mit Fragen dieser Art beschäftigen: Wie funktionieren Andeutungen in Gesprächen? Was setzen wir in Gesprächen als gegeben bzw. bekannt voraus? Welchen Einfluss hat das auf die Versprachlichung? |