Kommentar |
Was soll Wissenschaftstheorie? Antwort: Antworten geben auf Fragen nach dem Unterschied zwischen Wissenschaft und Nicht-Wissenschaft oder Pseudo-Wissenschaft, nach charakteristischen Leistungen und Methoden der gewöhnlich als wissenschaftlich klassifizierten Disziplinen. Dabei geht es unter der Überschrift "Wissenschaftstheorie" nach einem eingebürgerten Sprachgebrauch immer um empirisch verfahrende Wissenschaften (andernfalls heißt das Projekt zum Beispiel: Philosophie der Mathematik, wobei unterstellt wird, dass Mathematik eine nicht-empirische Wissenschaft ist).
Themen der Vorlesung sind dementsprechend: Erklärungstypen und -leistungen, deterministische Gesetzesaussagen und generalisierte bedingte Wahrscheinlichkeitsaussagen, der Zusammenhang von Gesetzesaussagen und irrealen Konditionalsätzen, Überprüfung und prinzipielle Falsifizierbarkeit von empirischen Gesetzeshypothesen oder deren Kombinationen mit hinreichend vielen anderen Aussagen, Induktionsproblem, Theoriendynamik und wissenschaftliche Revolutionen, Wissenschaftsgeschichte, Zeitkonzeption der Speziellen Relativitätstheorie im Unterschied zur Zeitkonzeption der vorausgehenden Physik, probabilistische Elemente in der Quantentheorie (als Ausdruck unvollständigen Wissens oder als Zeichen des Vorhandenseins echten Zufalls in der Welt?).
Literatur:
Lauth, B., und Sareiter, J., Wissenschaftliche Erkenntnis - eine ideengeschichtliche Einführung in die Wissenschaftstheorie; Paderborn 2002.
Friebe, C., Kuhlmann, M., und andere, Philosophie der Quantenphysik; Berlin 2015.
Kuhn, Th., Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen; Frankfurt/M. 1969. |