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In hethitischen diplomatischen Texten aus dem 14. und 13. Jahrhundert wird mehrfach ein Land namens „Ahhijawa“ erwähnt. Seit der Publikation dieser Urkunden im Jahr 1932 wird in der Forschung um diesen Ländernamen gestritten: Handelt es sich hier um das erste Schriftzeugnis für die „Achäer“, also die mykenischen Griechen, oder ist dies abendländisches Wunschdenken auf der Suche nach dem Ursprung der eigenen Kultur? Für Kontakte zwischen der vorderasiatischen und der minoischen und mykenischen Welt in der Bronzezeit sprechen nicht nur Textquellen, sondern auch Zeugnisse der materiellen Kultur. Obwohl (oder gerade weil?) wir heute von einer engen Vernetzung des gesamten östlichen Mittelmeerraumes in der späten Bronzezeit ausgehen können, ist die „Ahhijawa-Frage“ noch immer aktuell: so erschien erst 2010 ein neues Werk, das sich dem Problem umfassend widmet. Der Kurs wird sowohl den wissenschaftlichen Streit, als auch die materiellen Zeugnisse der spätbronzezeitlichen Kulturen und ihre wechselseitigen Beziehungen vorstellen.
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