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Heimat zwischen Kitsch und Kommerz? Kulturwissenschaftliche Annäherungen an ein anthropologisches Grundbedürfnis - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Projektseminar Langtext
Veranstaltungsnummer 98431 Kurztext
Semester WiSe 2016/17 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen
Turnus Veranstaltungsanmeldung Veranstaltungsbelegung im LSF gesperrt
Credits
Sprache Deutsch
Termine Gruppe: iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Turnus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
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Mo. 14:00 bis 16:00 woch 31.10.2016 bis 13.02.2017  Gebäude C5 2 - SEMINARRAUM U1        
Belegung gesperrt
Studiengänge
Abschluss Studiengang Semester Prüfungsversion Kommentar LP BP ECTS
Bachelor (KB) Hist.o.Kulturw. - 20142
Zuordnung zu Einrichtungen
Historische Anthropologie / Europäische Ethnologie
Inhalt
Kommentar

Das Thema 'Heimat' ist schon angesichts der momentanen Migrationsbewegungen hoch aktuell. Seit Monaten bewegen sich Tausende von Menschen in Richtung Europa, sie verlassen ihre genuine, kulturell völlig andere Heimat und suchen in Europa nach einer neuen.

Unsere Lehrveranstaltung (Barbara Krug-Richter und Lars Winterberg) fragt allerdings nicht in erster Linie nach den Verlusten und Gewinnen von Heimaten durch großflächige interkulturelle Migration. Sie fragt vielmehr im eher traditionellen Sinne danach, wie lokale und regionale Vorstellungen von Heimat aussahen und aussehen, wie diese inszeniert wurden und werden. Im Fokus können somit Konstruktionen von Heimat in populären Medien (z.B. Heimatlied, -film, -roman, -kunst), in sozialen Zusammenschlüssen (z.B. genealogischen Vereine, Heimatvereine), im (laien-) wissenschaftlichen Sinne (z.B. Heimatmuseum, -forschung), im Tourismus (z.B. „Bavarisierung“, Reiseführer, Gastronomie), in der Politik (z.B. Heimatschutz, Pegida) oder eben auch im Kontext von Migration (z.B. Flucht, Vertreibung) usw. stehen.

Der Begriff der Heimat wurde im deutschsprachigen Raum erst im Verlauf des 19. Jahrhunderts mit diesem Bündel an emotionalen Konnotationen versehen, die wir heute  primär mit ihm verbinden: Heimat als behaglicher, regional und kulturell vertrauter Raum. Die inhaltliche Aufladung des deutschen Heimatbegriffes ist auch Ergebnis eines kulturellen Zuschreibungsprozesses, der nur im Kontext von Reichsgründung und Industrialisierung verständlich wird.

Das Seminar spürt insofern den historischen Hintergründen und Entwicklungen nach, fragt aber auch nach jüngeren Einflussfaktoren wie z.B. Globalisierung und Mobilitäten. 

Am Ende dieser einjährigen Lehrveranstaltung steht ein Projektergebnis, über das die studentischen TeilnehmerInnen mit entscheiden. In diesem Falle böte sich eine Ausstellung an, vielleicht im Historischen Museum des Saarlandes, vielleicht auch im Museum für Alltagskultur in Rubenheim: Diese Entscheidung treffen wir gemeinsam.

Literatur

Auswahlbibliografie:

Bausinger, Hermann: Heimat und Globalisierung, in: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde 104 (2001), S. 121-135.

Binder, Beate: Heimat als Begriff der Gegenwartsanalyse? Gefühle der Zugehörigkeit und soziale Imaginationen in der Auseinandersetzung um Einwanderung, in: Zeitschrift für Volkskunde 104 (1/2008), S. 1-17.

Köstlin, Konrad: „Heimat“ als Identitätsfabrik, in: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde 99 (1996), S. 321-338.

Maase, Kaspar: Nahwelten zwischen „Heimat“ und „Kulisse“. Anmerkungen zur volkskundlich-kulturwissenschaftlichen Regionalitätsforschung, in: Zeitschrift für Volkskunde (1994) S. 53-70.

Schmidt, Andreas: Zur Attraktivität von Heimat. Vortrag am Nordkolleg Rendsburg, 29.11.2011, URL: http://www.praxisundkultur.uni-kiel.de/doc/Heimat+final.pdf (Stand 2.3.2016).

Tauschek, Markus: Zur Relevanz des Begriffs Heimat in einer mobilen Gesellschaft, in: Kieler Blätter zur Volkskunde 37 (2005), S. 63-85.

Bemerkung

Diese Veranstaltung ist der zweite Teil eines zweisemestrigen Projektseminars zum Thema. Die Teilnahme an beiden Teilen (Teil 1war im SoSe 2016) ist verpflichtend.


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2016/17 , Aktuelles Semester: SoSe 2024