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PS Liebeskonzepte in der Literatur des 18. Jahrhunderts: Bürgerliche Ehe, "Werther-Liebe", romantische Liebe - [PS Lit. 1500-1800] (Mi 12-14) - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Proseminar Langtext
Veranstaltungsnummer 98895 Kurztext
Semester WiSe 2016/17 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen 23
Turnus Veranstaltungsanmeldung Veranstaltungsbelegung im LSF
Credits
Sprache Deutsch
Belegungsfrist Windhund Germanistik PS NDL + Mediävistik    23.09.2016 17:00:00 - 14.11.2016   
Termine Gruppe: iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Turnus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
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Mi. 12:15 bis 13:45 woch 26.10.2016 bis 15.02.2017  Gebäude C5 3 - SEMINARRAUM 2.09        
Gruppe :
Zur Zeit keine Belegung möglich
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Blank, Juliane , PD Dr. phil.
Studiengänge
Abschluss Studiengang Semester Prüfungsversion Kommentar LP BP ECTS
Bachelor (HF/NF/EF) Germanistik - 20101
Bachelor (HF/NF/EF) Germanistik - 20101
Kein Abschluss Germanistik-(H) - 20071
Prüfungen / Module
Prüfungsnummer Prüfungsversion Modul
98005 -1 PS Neuere dt. Litwi
99061 -1 PS z. Lit.&Kult.1500-1800
Zuordnung zu Einrichtungen
Germanistik
Inhalt
Kommentar

Zum Thema „Liebe“ spuckt Google die einschlägigen Symbole aus: Herzen, Schlösser an Brücken, Paare in trauter Zweisamkeit vor der untergehenden Sonne. Heraufbeschworen werden mit diesen Bildern Vorstellungen der romantischen Liebe: tiefe innere Verbindung und gegenseitige Vervollkommnung, Füreinanderbestimmtsein, Seelenverwandtschaft und emotionale Erfüllung. Diese Vorstellung hat sich erst im 18. Jahrhundert entwickelt und wird wahrscheinlich irgendwann durch andere Konzepte verdrängt werden.

Diese Entwicklung der „romantischen Liebe“ wird in der Literatur des 18. Jahrhunderts reflektiert, aber auch von ihr mitgetragen. Im Seminar werden anhand von drei Romanen historische Liebeskonzepte dieser Zeit untersucht. Dabei spielen auch zeitgenössische Diskurse über Freundschaft, Sexualität sowie die Rollen der Geschlechter eine Rolle. Anhand der Lektüre kann eine Entwicklung nachvollzogen werden: Während Gellerts Schwedische Gräfin (1747) noch das Ideal einer Disziplinierung persönlicher Leidenschaften zugunsten einer vernünftigen Liebe in der Ehe repräsentiert, entwirft Goethes ‚Bestseller‘ Die Leiden des jungen Werthers (1774/87) eine sehr viel radikalere und bedingungslosere Vorstellung von Liebe. Er erkennt in der Angebeteten die Seelenverwandte und steigert sich in die Absolutheit seiner Liebe hinein. Eine soziale Integration der Beziehung, wie sie von der Schwedischen Gräfin praktiziert wird, interessiert ihn nicht. Die „romantische Liebe“ als absolute Erfüllung wird schließlich in Friedrich Schlegels frühromantischem Roman Lucinde (1799) entworfen, der nicht zuletzt wegen seiner Thematisierung von körperlicher Liebe einen Skandal auslöste.

Neben aktiver Teilnahme sind die Übernahme eines Arbeitspapiers und die Bearbeitung von wöchentlichen Aufgaben verpflichtend. Das Seminar wird mit einer schriftlichen Hausarbeit abgeschlossen. 

Bitte anschaffen:

- Christian Fürchtegott Gellert: Leben der Schwedischen Gräfin von G***. Hg. v. Jörg-Ulrich Fechner. Stuttgart: Reclam 1986 (oder neuere Auflagen).

- Johann Wolfgang Goethe: Die Leiden des jungen Werthers. Studienausgabe. Paralleldruck der beiden Fassungen. Hg. v. Matthias Luserke. Stuttgart: Reclam 1999 (oder neuere Auflagen).

Auszüge aus Schlegels Lucinde werden als PDF zur Verfügung gestellt.


Literatur

Bobsin, Julia: Von der Werther-Krise zur Lucinde-Liebe. Studien zur Liebessemantik in der deutschen Erzählliteratur 1770-1800. Tübingen: Niemeyer 1994.

Faulstich, Werner:  Die Entstehung von 'Liebe' als Kulturmedium im 18. Jahrhundert. In: Werner Faulstich und Jörn Glasenapp (Hg.): Liebe als Kulturmedium. München: Fink 2002, S. 23–56.

Maier, Hans-Joachim: Zwischen Bestimmung und Autonomie. Erziehung, Bildung und Liebe im Frauenroman des 18. Jahrhunderts : eine literatursoziologische Studie von Christian F. Gellerts "Leben der schwedischen Gräfin von G***" und Sophie von La Roches "Geschichte des Fräuleins von Sternheim". Hildesheim, New York: Olms-Weidmann 2001.

Rau, Peter : Speculum amoris. Zur Liebeskonzeption des deutschen Romans im 17. und 18. Jahrhundert. München: Fink 1994.


Voraussetzungen

Die verbindlich geltenden Zulassungsvoraussetzungen entnehmen Sie eigenverantwortlich den Modulhandbüchern und Studienordnungen Ihres jeweiligen Studienganges.

Leistungsnachweis

Die zu erbringende Prüfungsleistungen sind den Regelungen der Modulhandbücher und der Studienordnung Ihres jeweiligen Studienganges eigenverantwortlich zu entnehmen.

 


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2016/17 , Aktuelles Semester: SoSe 2024